35. Artikel Sommer 1963

 „Heilen kann nur das Lebendige“

Was ist Heilen und was ist eine „Heilung“?

Das Heil eines Lebewesens ist seine Gesundheit. Echte Gesundheit ist das Vermögen eines Lebewesens, in der ihm zugemessenen Lebensgemeinschaft alle die ihm zustehenden Aufgaben zu erfüllen, auch an der lebendigen Umwelt und auch an den Nachkommen. Das gilt für Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermassen. Heilen heißt also, einem Lebewesen, das diese seine Gesundheit verloren hat, sie wiederzuschenken. Und das ist sehr viel, es ist viel mehr als man bisher leider darunter versteht. Bisher setzte man „Gesundheit“ gleich mit „Freisein von Krankheit“ und unter Krankheit versteht man bisher fast nur das, was sich als krankhaft nachweisen lässt. Man dürfte nie eine Pflanze als „gesund“ bezeichnen, die nicht mehr das Vermögen hat, sich selbst zu schützen, die unserer Hilfe bedarf um ihre biologischen Aufgaben zu erfüllen, die „abbaut“ und sterile Früchte liefert. Ein solches Geschöpf ist vielmehr schwer krank und es muss geheilt werden.
Die moderne Heilkunde kennt diesen Begriff „Heilung“ in dem Umfang, in dem wir ihn verstehen, nicht. Sie verabreicht Tabletten und Spritzen um Bakterien zu vergiften, sie beseitigt oft nur vorübergehend Schmerzen und Beschwerden, aber sie ergreift nicht die wirkliche Krankheit, die in den Zellen und im Organismus sitzt.
Wie kann man nun den Organismus heilen? Heilen kann man nur, indem man dem Organismus „lebendige Systeme“ anbietet, mit denen er sich, dh seine Zellen, selbst heilen kann. Man kann also dafür sorgen, dass ein Organismus die Möglichkeit hat, sich selbst zu heilen. Zu diesem Zweck braucht er nichts anderes als eine Sammlung lebender Systeme, die aus einem normalen und natürlichen Kreislauf Bodenpflanze stand. In der Humusschicht der Muttererde (Plasmagare) werden die lebendigen Systeme durch Pilz- und Bakterientätigkeit in sich steigernder, immer anspruchsvolleren Weise gereinigt, bearbeitet und vervollständigt. Funktioniert dieser Kreislauf nicht, ist eines dieser Glieder des Kreislaufes unbrauchbar, ist zum Beispiel der Boden krank, oder die Pflanze biologisch minderwertig, so hat kein Organismus mehr die Möglichkeit seine abgebrauchten lebenden Systeme auszutauschen, er muss dann ebenfalls krank werden. Wir haben uns vielleicht noch niemals so recht klargemacht, dass wir da das ursprünglichste und einzige Heilprinzip anwenden, dass die Natur kennt. Wir heilen mit Lebendigem und nur das Lebendige kann heilen. Und das ist in erster Linie die Heilnahrung, aus der natürlichen Pflanzenproduktion in richtiger Auswahl deren Wirkung man sehr gut durch natürliche Reize (Sonne, Licht, Luft, Wasser, Training) unterstützen kann, solche Heilnahrung vermag nur der biologische Landbau in seiner vollendeten Form hervorzubringen.

„Niemand von uns soll sich irre machen lassen, denn wenn es einen Ausweg aus der gegenwärtigen körperlichen, seelischen und geistigen Situation der Menschheit gibt, dann ist es der Weg, den wir zu gehen uns abmühen. Deshalb darf niemand von uns darin müde werden, denn wenn man einen Weg als menschliche Verpflichtung zu gehen erkannt hat, dann hat man auch die Pflicht, ihn zu gehen.“

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