45. Artikel Frühjahr 1966

„Technik und Boden“

1) Globale Führungskräfte haben weltweit die Auflösung der bäuerlichen Klein- und sogar Mittelbetriebe angestrebt und weltweit verwirklicht.

2) Die Industrie schafft laufend neue Konsum- und Luxusgüter und übt auf junge Menschen eine eminente Saugkraft aus, diese zu erwerben und dazu braucht es Geld, das der Landbau nicht bietet, wohl aber die Industrie.

3) Die Jugend, – wohl mehr als jemals früher – auf die Befriedigung materieller Bedürfnisse eingestellt, folgt diesem Trend und die Landflucht kam in Gang.

4) Die Industrie hat zwischenzeitlich die maschinelle Entwicklung so weit vorangetrieben, dass die mechanisierte Landwirtschaft tatsächlich mit einem Bruchteil an arbeitenden Menschen auskommt.

5) Man hat auf diese Weise den Nährstand vieler Staaten umgewandelt in ein seelenloses Industrie-Unternehmen, in eine Fabrik. Die Maschine triumphiert und beherrscht das Denken.

6) Das Bodenleben ist unbekannt, man weiß nicht, dass die Muttererde ein lebendiges Wesen ist, das unter den Raupen der Maschine sterben muss.

7) Unter solchen Bedingungen ändert sich auch der Mensch, er wird zum Materialisten, für den nur der äußere Erfolg zählt in Geld und Autos. Das Tier wird zum Produktionsmittel und die Muttererde zur wesenlosen Maschine.

8) Um diesem dem echten Bauerntum so verderblichen Geist zu begegnen, geht Dr. Müller mit den Jungbauern in die Berge und lehrt sie das einfache Leben und sein Glück. Er stellt sie vor die Allgewalt der Natur und zeigt ihnen, dass der Beruf des Bauern mehr ist als die dicken Lohntüten des Industriearbeiters.

9) Jedes Befahren von Äckern und Wiesen ist ohne Ausnahme ein Leistungsverlust. Das Porensystem des Bodens, das sowohl die Atmung als auch die Bewässerung des Bodens vermittelt, wird durch die schweren Maschinen zusammengepresst bis vernichtet.

Wie ist nun dem Schaden zu begegnen?

a) Man fahre möglichst nicht aufs Land, wenn es nass ist, am wenigsten auf Lehm und Ton.

b) Je lebendiger der Boden, umso besser erholt er sich vom Press- und Mahlschaden, den die Maschine anrichtet.

c) Wer nicht mehr tiefpflügt (Pflugsohle), wer überhaupt am Pflügen einspart, spart auch an Bodenschaden.

d) Nackter Boden wird allemal schwerer geschädigt als bewachsener oder bedeckter (Nährdecke) und nackten Boden soll es ja im biologischen Landbau möglichst niemals geben.

e) Im biologischen Landbau überwiegt die Bearbeitung der Oberfläche und diese Arbeitsgeräte sind ohnehin leichter, man wird aber möglichst die Zugmaschine wählen, deren Konstruktion am günstigsten ist.

Am allerwichtigsten aber ist es doch, dass ein jeder den Schaden im Innersten empfindet, den eine jede Maschine auf dem Acker anrichtet.

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